Ich achte inzwischen sehr auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung meiner Wellensittiche. Früher habe ich mich auch blenden lassen von bunten, tollen, bekannten Markenprodukten. Von denen aber leider die meisten meiner Meinung nach qualitativ nicht so hochwertig sind und mehr versprechen als sie halten. Ein Großteil dieser Produkte enthält Zucker, Honig, Bäckereinebenerzeignisse etc. was für die kleinen Hottentotten alles andere als gesund ist., also einfach mal die Verpackung umdrehen und das Kleingedruckte lesen ;-)
Hochwertiges Futter ist zu 100% keimfähig. Inzwischen bestelle ich mein Futter immer online bei einem klasse Lieferanten mit dem ich sehr zufrieden bin und meinen Wellis schmeckts. Hehe und ich kann gleich auf Vorrat kaufen, was bei 15 Wellis notwendig ist und brauch mich nicht abschleppen ;-) Der Paketfahrer ist natürlich immer weniger begeistert, wenn ich mal wieder meine 1/2 jährliche Bestellung mache.
Grundfutterzusammensetzung: 25% Glanz-o. Spitzsaat
25% Silberhirse
45% diverse andere Hirsearten
5% Haferkerne
Ich kann hier natürlich nur von meinen Erfahrungen sprechen und von Werten die ich selber einmal gelesen habe und an die ich mich inzwischen versuche zu halten.
Meine Kotbomer lieben beispielsweise auch Fertig-Futter mit getrockneten Gemüse-o. Kräuterzusätzen und auch ich liebe den Geruch. Wenn ich mal wieder das Gefühl habe das die Süßen etwas rundlich
werden strecke ich das Futter auch mal mit etwas Knaulgras selber.
Inzwischen habe ich die Ernährung meiner Schnuffels umgestellt und es gibt nur noch selten Gemüse und Kräuter. Auf Obst verzichte ich inzwischen komplett wegen des darin vorhandenen Fruchtzuckers. Esse ich selber einmal im Wellizimmer einen Apfel oder ähnliches, dürfen sie schon mal dran knabbern aber nur dann, extra reichen tue ich es ihnen nicht mehr. Warum wird sich gewiss manch einer fragen? Nun ja der Wellensittich ist ja ein Wüstenvogel und genau darin begründe ich inzwischen die Reduzierung von Gemüse. Sie ernähren sich dort von Sämereien und niemand ist dort der ihnen täglich Frischkost auf dem Silbertablett serviert ;-) Ich denke als Halter projeziert man vieles, was für einen selber gut ist auch auf die Kleinen, doch ich glaube das dies ihnen nicht bekommt.
Seit ich nur noch 1x die Woche frische Kräuter und Co gebe, erscheinen sie mir wesentlich gesünder, die Durchfallrate
ist stark zurück gegangen und sie machen in keinster Weise einen Mangeleindruck. Lediglich während der Brutzeit
biete ich den Brutpaaren jeden 2. Tag Frischkost in Form von Kräutern, Gurke, Möhrengrün, Karotte oder Fenchel an. Wellensittich brüten wenn günstige Bedingungen herrschen, ergo
das Nahrungsangebot gut ist, also gibt es all diese Extras nur während dieser Zeit bei uns. Ich führe hier in dieser Liste lediglich noch die Sorten an Kräutern und Gemüse auf, die ich meinen
Wellensittichen gebe und von denen ich weiß das sie sie mögen.
Thymian
Basilikum
Petersilie
Oregano
Dill
Golliwog
Möhrenkraut
Fenchel
Karotte
Gurke
Spinat
Salat
Hier mal ein paar Bilderbeweise wie gut den Schnuffels die Frischkost schmeckt. Meine Bande liebt beispielsweise Thymian, Basilikum und Golliwog über alles Maße.
Thymian hat zudem eine pilzhemmende Wirkung, hat also neben Vitaminen auch noch einen wunderbaren Nebeneffekt Je nachdem was ich beim Einkauf gerade bekommen kann, ob nun im Topf o. einzeln
abgepackt, alles wird sofort gefressen, zepflückt und zerrupft. Salat wird hier in der Badewanne, sowohl gefressen als auch zum planschen genutz :-)
Im Sommer sammel ich auf Spaziergängen sehr gerne Wildgräser & Co. Natürlich nur jene, bei denen ich mir auch zu 100% sicher bin, das ich sich erkenne. Alles wird fernab von Straßen gesamelt wie auch das Gemüse, Obst etc. gründlich vor Verfütterung abgewaschen. Hierzu gehören:
Vogelmiere, Hirtentäschelkraut, Sauerampfer, Löwenzahn, Flughafer (auch Windhafer genannt), gemeines Rispengras, englisches Raygras (bei uns als deutsches Weidelgras bekannt), Gänseblümchen, Kapuzienerkresse, Klee (Trifolium), Knaulgras, Schafgarbe, Spitzwegerich u. Wiesen-Lieschgras.
2x wöchentlich gibts bei uns Keim-bzw. Quellfutter. Hierfür nehme ich eine spezielle Keimfuttermischung, gebe diese in ein Sieb u. spüle sie mit lauwarmen Wasser gründlich durch und lasse sie in Wasser liegend über nacht stehen. Zwischendurch spüle ich sie zusätzlich auch immer wieder gut durch. Am nächsten morgen dann gebe ich das Quellfutter auf Tellerchen, streue noch nach Dosierungsanleitung Korvimin o. nach Bedarf PT12 rüber (finde ich bei Quellfutter einfach praktisch weil es gut haften bleibt an den nassen Körnern) und dann geht´s rund im Wellizimmer.
Meine Bande liebst das Quellfutter. Da ich die Tellerchen immer auf die Plattform stelle, sieht alles im Umkreis von rund 50cm aus wie Sau :-) Also nicht wundern, solltet ihr es euren Süßen mal anbieten, dannach is Chaosbeseitigung angesagt. Aber es bietet wirklich eine nahrhafte, vitaminreiche Ergänzung zum herkömmlichen Körnerfutter und sorgt für Abwechslung auf dem Speiseplan.
Und so schaut das Quellfutter dann in der sevierfertigen Version aus. Es gibt auch noch die Möglichkeit aus dem Quellfutter, Keimfutter herzustellen. Dazu wäscht man das Quellfutter erneut gründlich in einem Sieb durch, lässt das Wasser abtropfen und hängt das Sieb dann in eine Schüssel oder einen Topf je nach dem. Nun einen Deckel o. ähnliches leicht rauflegen (Staub-u. Schmutzschutz) und 24-36 Stunden keimen lassen.
Aber bitte immer alle 12 Stunden erneut gründlich durchwaschen damit kein Schimmel entsteht. Da unsere Nase und unser Geschmackssinn uns nicht täuschen, kann man auch immer selber mal kurz probieren ob alles im grünen Bereich ist :-) Verdorbenes Futter imme sofort entsorgen!!! Ich persönlich hebe es max. 2-3 Tage im Kühlschrank auf und auch dann niemals eiskalt servieren, es sollte Zimmertemperatur haben.
Pro Vogel sagt man ca. 1 TL Keimfutter, ich mach das aber immer pi mal Auge ;-) Wellis, die es nicht kennen werden wahrscheinlich einige Zeit brauchen bis sie sich
ranwagen, also nicht enttäuscht sein, wenn sie nicht sofort darüber herfallen.
Einmal in der Woche, sonntags, wenn wir ausgibig frühstücken, koche ich nicht nur für uns Eier. Nein eines wird extra lang, rund 15 min. für die Bande gekocht, damit auch sie in den Genuss ihres Sonntagsei´s kommen.
Es ist wirklich wichtig das es hart-u. lange gekocht ist um alle eventuellen Keime abgetötet zu haben. Nachdem das Ei abgekühlt ist, entferne ich die Schale, zermahle diese fein, zerdrücke das Ei gründlich in kleine Krümel mit einer Gabel, vermenge die zermahlene Schale mit dem zerdrückten Ei und gebe alles auf einen kleinen Teller.
Im Wellizimmer werde ich dann schon immer von vielen erwartungsvollen Welligesichtern erwartet. Kaum steht die Schale auf der Plattform stürzt sich die Bande darauf und es wird gefuttert was das Zeug hält. Auf den Eiersalat kann man auch prima Korvimin geben, da es gut haftet. Als meine Bande es noch nicht kannte Ei zu essen, habe ich aus taktischen Gründen einfach besondere Leckereien darauf verteilt. Kleine Hirsestücke, Basilikum oder auch die losen Hirsekörner die immer auf dem Boden der Verpackung zurückbleiben ;-)
So wurde auf einfachste Art und Weise der Eiersalat hochinteressant und inzwischen lieben sie ihn auch ohne Lockmittel. Ei sollte aber niemals den ganzen Tag
angeboten werden, da es schnell zu Salmonellenbildung usw. kommt. Also entferne ich es immer nach etwa 2-3 Stunden wieder. Aber bis dahin haben die kleinen Monster ohnehin fast alles
verputzt.
Selbstverständlich gibt es hier auch regelmäßig Leckereien für die Knutschis :-) Heißbeliebt ist natürlich Hirse in allen Variationen. Ob nun Kolbenhirse (rot oder gelb), oder aber auch Silberhirse, alles wird anstandslos vernichtet. Hirsekolben sind auch ein wunderbares Mittel zur Zähmung von Wellensittichen. Daher biete ich diese Leckerei auch nur mit der Hand an. Die mutigen und zahmen Wellis sitzen natürlich auf der Hand um sich ihre Ration zu sichern. Aber auch die anderen trauen sich an ran, sofern sie ihren persönlichen Sicherheitsabstand zur Hand wahren können. Ich empfinde es auch als sehr wichtig jedem Tier seinen benötigten Sicherheitsabstand zu gewährleisten, nur so kann sich Vertrauen aufbauen. Den Rest tut ohnehin die Gruppendynamik und die Zeit.
Toll ist es natürlich, wenn man die Möglichkeit hat Hirse selber anzupflanzen, leider habe ich nur einen Balkon. Klar könnte ich hier auch mal einen Versuche wagen, hab für sowas eigentlich auch ein Händchen bzw. einen grünen Daumen. Aber leider kann ich das komplett vergessen, seit ich einen gewissen schwarzen Katzer namens Paulchen im Hause habe. Er ist der festen Meinung das Pflanzen zum zertören da sind und aufgestellte, bepflanzte Blumenkübel eine direkte Einladung zum Buddeln, wie auch als Benutzung eines Naturklos sind :-) Seither gibt es hier zu meinem Leidwesen weder Schnittblumen, noch Topfpflanzen :-( Solltet ihr aber die Möglichkeit haben, versucht es einmal selber, eure Wellis werden es euch danken.
Glücklicherweise gibt es aber auch die Möglichkeit halbreife Hirse zubestellen. Darauf hat mich Peter, ein befreundeter Züchter im vergangenen Jahr aufmerksam
gemacht. Leider waren wir zu spät dran und alles Vorräte waren vergriffen. Dieses Jahr werden wir aber zeitiger bestellen und dann wollen wir doch mal sehen, wie den Wellis die halbreife Hirse
schmeckt.
Hafer teilt sich hier mit Kolbenhirse den 1.Platz. Ich besorge mir den geschälten Hafer entweder im Internet o. in Bioabteilungen/Reformhäusern. Einige meiner Hottentotten nehmen ihn nur von der flachen Hand, andere wiederum nehmen auch einzelne Körner zwischen 2 Fingern gehalten oder vorsichtig aus meinem Mund. Sobald ich die Haferdose schüttel, werden sie ganz aufgeregt und schnell bin ich belagert.
Der ein oder andere macht es sich auch ganz einfach, setzt sich auf die Dose und macht den Selbstversorger :-) wie beispielsweise mein Lennox. Er setzt sich sogar mitten in den Hafer und stört sich auch an meiner immer wieder reingreifenden Hand nicht im geringsten. 4 Wellensittiche habe ich noch nicht soweit, das sie sich für Hafer rantrauen, mal schauen ob ich es noch schaffe.
Das wohl beste Leckerli für eine schlanke Wellilinie ist Knaulgras. Wie bereits schon erwähnt nehme ich es auch gern mal zum Strecken für das herkömmliche Körnerfutter, wenn die Knutschis etwas zu rundlich werden.Es ist eine sehr fettarme Wildsaat, die eben auf Grund des geringen Fettgehalts nicht zu Übergewicht führt.
Als Leckerbissen nehme ich etwas Knaulgras in die Hand und schon kommen die Banditen angesaust. Natürlich noch nicht alle, aber zumindest die, die auch den Hafer aus der Hand fressen. Ergo, zusammen mit Hafer ist es sozusagen die Leckerei für Fortgeschrittene Zähmung im Vergleich zur Kolbenhirse, bei der es den Wellis möglich ist noch Abstand zu Hand zu halten :-)
Zudem ist es auch sehr kostengünstig, also einfach mal online bestellen oder in einem gut sortierten Futterfachhandel kaufen. Im Sommer kann man es auch selber in
der Natur pflücken und do seinen Wellis frisch servieren. Werde ich diese Jahr auf jeden Fall wieder machen.
Zum Anbieten halbreifer Hirse bin ich durch einen guten Freund gekommen. Er bestellte gern halbreife Hirse vom Bodensee. 2013 habe ich meine erste Bestellung von dort erhalten und meine Wellis lieben diese tolle Leckerei. Halbreife Hirse hat einen geringeren Fettgehalt, als getrocknete Hirse. Die Körner sind noch nicht ausgereift sondern befinden sich in einem "milchigenen" Zustand und enthalten besonders viele Nährstoffe.Ich meine auch einmal gelesen zu haben das sie besser verdaulich sein soll und somit gerade für kranke Wellis besonders geeignet ist.
Wichtig wenn ihr halbreife Hirse bestellt, immer per Express Versand, damit sie bei zu langem Transport nicht allzu schnell schlecht wird. Zuhause angekommen gleich portionsweise in Gefriertüten packen und einfrieren. Vor dem Verfüttern die Hirse bitte gut auftauen lassen und gründlich mit heißem Wasser abwaschen.
Wichtig: Meist muss man seine Bestellung fast 1 Jahr im Vorraus machen, ist immer sehr schnell vergriffen ;-)
Es gibt aber auch Bauern, die as Selberpflücken halbreifer Hirse anbieten. Im
Nymphensittichforum in
dem ich bin, treffen sich die Mitglieder einmal jährlich zum gemeinsamen
Selberpflücken.